Hier erhalten Sie Informationen zu den einzelnen Blutwerten:
Gesamtcholesterin
Normbereich: Bis 200 mg/dl
Grenzbereich: 200 – 250 mg/dl
Behandlungsbedürftig: Werte über 250 mg/dl
Mögliche Ursachen von Abweichungen: Ererbte Fettstoffwechselstörungen, Lebererkrankungen, Diabetes, hormonelle Störungen, Nierenerkrankungen, Schwangerschaft, Einnahme bestimmter Arzneimittel.
Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand erhöht sich bei Gesamtcholesterinwerten über 200 mg/dl in der Regel das Risiko an Arteriosklerose zu erkranken. Durch die Anlagerungen von Cholesterin an den Innenwandungen der Blutgefässe und die damit einhergehenden Veränderungen dieser Wandungen können typische Verschlusserkrankungen wie koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt oder Schlaganfall ausgelöst werden. Die Erkrankungsgefahr wird zusätzlich erhöht, wenn noch weitere Risikofaktoren hinzukommen, wie z. B. Rauchen, Bluthochdruck und/oder Übergewicht,
Wird bei Blutwertbestimmung ein Gesamtcholesterinspiegel im Bereich von 200-250 mg/dl festgestellt, ist zur weiteren Beurteilung die genaue Bestimmung des HDL- sowie des LDL-Cholesterinwert auf jeden Fall sinnvoll. Erst dabei entscheidet sich letztendlich, ob überhaupt eine Therapie notwendig ist.
HDL- und LDL-Cholesterin sind die beiden Haupttransportformen des Cholesterins im Blut. Während dem HDL-Cholesterin sogar eine Schutzfunktion vor Herz- Kreislauferkrankungen zugeschrieben wird, ist die Höhe des LDL- Cholesterinspiegel entscheidend für das Erkrankungsrisiko.
HDL- Cholesterin ( „gutes“ Cholesterin )
Normbereich: Über 40 mg/dl
Grenzbereich: 40-35 mg/dl
Behandlungsbedürftig: Werte unter 35 mg/dl
Etwa 25% des Cholesterins werden im Paket mit High Density Lipoprotein (HDL) transportiert. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass HDL-Werte über 40mg/dl einen gewissen Schutz vor arterioklerose-bedingten Erkrankungen bieten.
LDL-Cholesterin
Normbereich: Unter 125 mg/dl
Grenzbereich: 125 – 155 mg/dl
Behandlungsbedürftig: Werte über 155 mg/dl
Ca. 70% des Gesamtcholesterins werden im Blut mit LDL ( Low-Density-Lipoproteinen ) transportiert. Diese LDL-Partikel sind nach dem heutigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse verantwortlich für arteriosklerotische Ablagerungen in den Gefäßen.
Triglyceride
Normalbereich: 35 – 200mg/dl
Mögliche Ursachen von Abweichungen:
Ererbte Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, Leber- , Nierenerkrankungen, Schilddrüsenunterfunktion, u.a., Einnahme bestimmter Arzneimittel.
Triglyceride dienen den Körperzellen als Brennstoff für die Energiegewinnung. Einige Triglyceride werden vom Organismus selbst gebildet, andere müssen von außen mit der Nahrung zugeführt werden.
Über den Stellenwert der Triglyceride als Risikofaktor für Erkrankungen der Herzkranzgefäße wird immer noch diskutiert. In letzter Zeit mehren sich Hinweise, daß erhöhte Triglycerid-Spiegel im Blut bei der Entstehung der koronaren Herzkrankheit eine Rolle spielen.
Blutzuckergehalt
Glukose = Blutzucker
Normbereich: 55 – 110 mg/dl ( nüchtern )
Grenzbereich: 110 – 130 mg/dl ( nüchtern )
Behandlungsbedürftig: Werte über 130 mg/dl
Mögliche Ursache von Abweichungen: Diabetes Typ I oder Typ II; Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse.
Bei Abweichungen von den Normwerten sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Diabetes ist in der Bevölkerung außerordentlich verbreitet und sollte so früh wie möglich behandelt werden. Das Krankheitsgeschehen ist sehr komplex und entsteht durch das Fehlen körpereigener Insulinproduktion bei Diabetes Typ I bzw. auf Insulinunempfindlichkeit der Körperzellen bei Typ II. Daraus resultieren Störungen u. a. im Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel mit zahlreichen Folgen für den gesamten Organismus. Das Risiko gravierender Spätschäden kann durch rechtzeitige und sachgerechte ärztliche Betreuung erheblich gemindert werden.
Gamma – GT
Normbereich: Männer 06 – 28 U/l ( 25° )
Frauen 04 – 18 U/l ( 25° )
Mögliche Ursachen von Abweichungen: Lebererkrankungen, Erkrankungen der Gallenwege, Herzerkrankungen, Verbrennungen, Diabetes, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Tumorerkrankungen, Arzneimittel, Alkohol.
Bei der Gamma-Glutamyl-Transferase ( GGT ) handelt es sich um ein Enzym, welches auf der Zelloberfläche von Leber, Bauchspeicheldrüse und Nieren lokalisiert ist. Unter bestimmten Bedingungen wird dieses Enzym von der Zelloberfläche in das Blutplasma abgespült.
Leber-Gallenerkrankungen beispielsweise gehen oft mit erhöhten GGT-Werten einher; insbesondere, wenn Sie zu einem Rückstau von Gallensäuren im Lebergewebe führen.
Auch bei frischen Herzinfarkten und bei koronaren Herzerkrankungen liegen die GGT-Werte oft über dem Normbereich. Ebenso erhöhen sich die GGT-Werte bei Alkoholmißbrauch, in der Regel parallel zu der Menge des aufgenommenen Alkohols. Nach Verzicht auf Alkoholkonsum sinken die GGT-Werte in der Regel nach absehbarer Zeit wieder auf den Normbereich ab.
Harnsäure
Normbereiche:
Männer: 3,5 – 7,0 mg/dl
Frauen: 2,5 – 5,9 mg/dl
Mögliche Ursache von Abweichungen:
Erblich bedingte Gichterkrankungen, Übergewicht, Nierenfunktionsstörungen, Behandlung mit Zytostatike u. a. .
Mit steigender Harnsäurewerten im Blut erhöht sich das Risiko an Gicht zu erkranken, Hierbei handelt es sich um Ablagerungen von Harnsäurekristallen im Gewebe, die zu schmerzhaften Beschwerden führen können. Die Harnsäure selbst ist im Organismus ein Stoffwechselendprodukt. Sie entsteht beim Um- und Abbau körpereigener Zellkerne ( aus den Purinbausteinen der Nukleinsäuren ) und wird über die Nieren ausgeschieden. Der Gesamtgehalt an Harnsäure im Körper liegt etwa 1 Gramm und resultiert aus den den oben beschriebenen Zellabbauvorgängen und der Aufnahme von Purinen aus Nahrungsmitteln. Bestimmte Erkrankungen sowie bestimmte Ernährungsgewohnheiten behindern die Harnsäureausscheidung bzw. führen zu einem erhöhten Angebot der Harnsäurevorläufersubstanzen im Körper und lösen somit erhöhte Harnsäurespiegel aus.
Hämoglobin ( HB )
Normwerte: Männer: 13 – 18 g/dl
Frauen: 11 – 16 g/dl
Kinder: 11 -12 g/dl
Unter Hämoglobin (Hb) versteht man alle Varianten des roten Blutfarbstoffes. Das Hämoglobin erfüllt für den Organismus die wichtige Funktion des Sauerstofftransports. Der Hb – Wert ist einer der Blutwerte, die zur Diagnose und Beurteilung von Anämien ( „Blutarmut“ ) von Bedeutung sind.